"Ein Ja-Wort wie in einer Ehe": Hecking bleibt auch bei Abstieg Trainer in Bochum

Dieter Hecking bleibt ligaunabhängig Trainer des VfL Bochum. Das verkündete der Verein kurz nach dem torlosen Abstiegskracher in Heidenheim.
Bleibt auch im Abstiegsfall Trainer in Bochum: Dieter Hecking. IMAGO/Sportfoto Rudel
Erst Ende März hatte Dieter Hecking seinen ursprünglich im Sommer auslaufenden Vertrag beim VfL Bochum um zwei Jahre verlängert - allerdings nur im Falle des Klassenerhalts. Obwohl die Hoffnungen durch das torlose Remis am Freitagabend in Heidenheim auf diesen weiter schwanden - vier Zähler beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz bei noch zwei ausstehenden Spielen -, muss der VfL im Sommer nicht auf Trainersuche gehen. Denn auf der Pressekonferenz nach dem Abstiegskracher verkündete Hecking seinen Verbleib auch im Falle eines Abstiegs.
Wenige Minuten später bestätigte es der Verein auch in einer Pressemitteilung: "Es ist ein positives Signal zu keinem einfachen Zeitpunkt", so VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig. Die nun vorherrschende Planungssicherheit hilft vor allem den Kaderplanern, die den Etat von 41 Millionen auf rund 23 Millionen Euro bei einem Gang ins Unterhaus senken müssten, in Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen.
Schnell von Verein zu Verein zu wechseln - so bin ich nicht.
Diese sollten im Abstiegsfall genügend Qualität mitbringen, um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Denn nur dann dürfte Hecking auch tatsächlich bis 2027, dem aktuellen Vertragsende, bleiben - zumindest lässt sich dies aus einer Aussage von ihm schließen. "Ich habe meine Bedingungen gestellt", erklärte der Coach, der seinen Verbleib wie folgt begründete: "Das ist ein Ja-Wort wie in einer Ehe. Wenn man sich wohl fühlt und diese Wertschätzung bekommt, dann muss man sich auch fragen: Willst du Spaß haben in deinem Job? Schnell von Verein zu Verein zu wechseln - so bin ich nicht."
Hecking führte den VfL zwischenzeitlich auf den RelegationsplatzAm 4. November vergangenen Jahres hatte Hecking sein Amt im Ruhrpott als Nachfolger von Peter Zeidler angetreten. Zu diesem Zeitpunkt war der VfL mit nur einem Zähler aus neun Spielen Tabellenletzter. Der 60-Jährige sorgte für Aufwind und führte das Team zwischenzeitlich sogar auf den 16. Platz.
Doch auf den Überraschungssieg in München (3:2) am 25. Spieltag folgte kein weiterer Erfolg mehr, sodass das Erreichen des Relegationsplatzes nur mit zwei Dreiern aus den verbleibenden beiden Partien und unter Mithilfe der Konkurrenten möglich ist. "Jetzt gilt es, nach dem Spiel in Heidenheim alles dafür zu tun, den Klassenerhalt noch zu schaffen. Der Glaube daran ist nach wie vor da", erläuterte Hecking.
kicker